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Heimatmuseum Mühlacker

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Ausstellung

Historische Kelter Mühlacker
Historische Kelter Mühlacker

Der thematisch und zeitlich klar gegliederte Ausstellungsparcours dokumentiert auf rund 600 m² die regionale Kulturgeschichte mit den nachfolgenden Schwerpunkten.

Im Heimatmuseum Mühlacker werden außerdem jährlich eine Sonderausstellung zu kulturgeschichtlichen, volkskundlichen und archäologischen Themen sowie Kunstausstellungen gezeigt.

Das Heimatmuseum Mühlacker ist immer einen Besuch wert!

Urgeschichte

Fossil
Fossil

Die Fundstücke stammen aus jener grauen Urzeit, aus der uns kein geschriebenes Wort mehr erreicht. Die kleine, feine Sammlung von Abdrücken und Versteinerungen in Muschelkalk, Schilfsandstein und Keuper führt weit zurück in die Erdgeschichte. 180 Millionen Jahre alt sind die Feilen- und Lochmuscheln, Ceratiten und Seelilien aus dem Muschelkalkmeer.

Dagegen gehören die prähistorischen Funde von Mammut, Fellnashorn, Rentier und Wildpferd „erst“ in die letzte Eiszeit. Man nennt diese Phase, die vor etwa 125 000 Jahren begann, auch WürmGlazial. Die Ausstellungsobjekte geben anschaulich Zeugnis, welche Tier- und Pflanzenarten entlang der Enz einmal lebten.

Frühgeschichte

Fragment eines Mondidols
Fragment eines Mondidols

Das Auftauchen der ersten schriftlichen Zeugnisse markiert das Ende der Urgeschichte und den Beginn der Frühgeschichte. Aus dieser Entwicklungsphase sind Scherben von Koch- und Vorratstöpfen, Faustkeile sowie Mahl- und Wetzsteine und weitere eindrucksvolle Objekte ausgestellt. 

Im Heidenwäldle nahe Mühlacker wurde ein Grabhügelfeld entdeckt. Die keltischen Bestattungen stammen aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. Neben einigen Bronzeringen und Gefäßen ist eine 5,5 cm große Bronzestatuette hervorzuheben. Die Zahl an Fundplätzen und Objekten spricht für eine relativ dichte keltische Besiedlung der Region.




Römerzeit

Terra Sigillata
Terra Sigillata

Während der Feldzüge des Gaius Julius Caesar erschienen erstmals römische Soldaten am Rhein. Danach eroberten die Römer auch den germanischen Raum entlang von Enz und Neckar. Infolge dessen wurden in der Zeit zwischen ca. 100 bis 250/260 nach Christus ein vicus und diverse villae rusticae in Mühlacker und Umgebung angelegt. Deren Bewohner haben bleibende Spuren hinterlassen, die im Heimatmuseum zu bewundern sind.

Die Empore ist den römischen Steinbildwerken gewidmet. Den Fragmenten einer Jupitergigantensäule in Form des Sockelsteins mit Stifterinschrift und Darstellungen von Mars, Vulcan und Diana. Oder dem höchst qualitätvollen Torso einer Mercurstatue, wohl von der Hand eines italischen Bildhauers, und einer Reihe anderer Fundstücke. 

Glatte und reliefverzierte terra-sigillata-
Gefäße, Töpferstempel auf Bruchstücken, Münzen, Werkzeuge und Gebrauchskeramik stammen aus den römischen Siedlungsresten beiderseits der Enz.

Frühmittelalter

Gürtelschnalle
Gürtelschnalle

Im Frühmittelalter entstand eine neue Staatenwelt, darunter das Frankenreich mit der Königsdynastie der Merowinger und Karolinger. Die Menschen lebten in Dörfern – Städte spielten eine geringe Rolle.

Das lässt sich auch für Mühlacker dank zahlreicher 
Funde im gesamten Stadtgebiet und der Region nachvollziehen. Bei den meisten Objekten handelt es sich um Grabbeigaben. Denn die Toten wurden in ihren prachtvollen Trachten bestattet. Waffen wie Schwerter, Lanzenspitzen und Schildbuckel künden von Status und Selbstverständnis der Männer. Frauen wurden häufig Gewandspangen (sog. Fibeln) und Schmuck wie Armreife, Halsketten und Ohrringe mit ins Grab gegeben.

Burg Löffelstelz

Sporen
Sporen

Die Burgruine Löffelstelz ist eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt Mühlacker. Das Museum bietet  detailreiche Informationen zu der imposanten Schildmauerburg.

Errichtet um 1180 hat die Befestigung eine äußerst wechselvolle Geschichte und Aus- wie Umbauphasen durchlebt:
Schildmauerburg, Palasbau des Heinrich von Dürrmenz, Opfer der Brandschatzung durch Herzog Ulrich von Württemberg, Teil der Eppinger Linien bis hin zum Steinbruch.

Die Reste der Burganlagen wurden zwischen 1902 und 1911 vom Verschönerungsverein Mühlacker e. V. restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Funde und Ergebnisse der mit viel ehrenamtlichem Engagement durchgeführten Ausgrabungen sind in der Dauerausstellung des Heimatmuseums zu sehen.

Anhand unserer Dauerausstellung begeben Sie sich auf eine kleine Zeitreise durch die Jahrhunderte! Lassen Sie sich beeindrucken
vom Wohn- und Ausstattungsluxus der Herren von Dürrmenz.

Die Pietà aus der Frauenkirche in Lienzingen

Pietà
Pietà

Die Holzskulptur der Mutter Gottes mit Christus stammt aus der spätgotischen Frauenkirche in Lienzingen. Sie wurde etwa 1460 – 1500 von einem unbekannten, vermutlich schwäbischen Bildhauer hergestellt. Die lebensgroße Skulptur wurde wahrscheinlich als Gnadenbild verehrt und war damit integraler Bestandteil der ehemaligen Wallfahrtskirche.

Trotz des nur fragmentarisch erhaltenen Zustandes zeugt die Pietà von hochwertiger Schnitzkunst. Sie birgt spannende Informationen zur ursprünglichen Farbigkeit und der Bildhauerkunst des ausgehenden Mittelalters.






Kuriositäten und Besonderheiten

Feierabendziegel
Feierabendziegel

Als Reverenz an das heimische Zieglerhandwerk sind im Zwischenstock handgeformte Dachziegel, sogenannte Feierabendziegel, ausgestellt; der älteste trägt die Jahreszahl 1563.

Innerhalb der Geschichte der Brandbekämpfung stellt die erste deutsche Drehleiter aus dem Jahr 1808 einen Meilenstein dar. Sie wurde von dem Lienzinger Wagnermeister Andreas Scheck gebaut und an die Stadt Knittlingen geliefert. Diese »Knittlinger Leiter« war eine zweiteilige Schiebleiter, die auf einem vierrädrigen von Pferden gezogenen Wagen aufgebaut wurde. Dieses Prinzip wird heute noch von Drehleiterherstellern verwendet. Die »Knittlinger Leiter« war 140 Jahre bis zum Jahr 1948 im Dienst der Feuerwehr Knittlingen.

Handwerk

Schuhmacherwerkstatt
Schuhmacherwerkstatt

Erleben Sie die Vielfalt unserer Sammlung. Objekte vergangener Jahrhunderte erzählen vom kulturellen Erbe, vom Wandel und vom Vergessen.

Nahezu komplett sind die Werkstatteinrichtungen von Schreiner, Wagner, Schmied, Schuhmacher und Küfer. Weiter sind Zimmermann, Schlosser, Metzger und Glaser mit ihren Geräten und Werkzeugen vertreten.

Heute ist die maschinelle Fertigung an die Stelle der Handarbeit getreten. Daher erschließt sich die Funktion vieler alter Werkzeuge heute nicht mehr ohne weiteres – wie zum Beispiel Aussehen und Funktion einer Schuhmacherlupe. Hier wird altes Handwerk lebendig.

Landwirtschaft

Im mittleren Enztal wurde wohl zur Römerzeit schon Weinbau betrieben, worauf Funde von Rebmessern hindeuten. Seine größte Ausdehnung erreichte der Weinbau im 16. Jahrhundert: Wein war Alltagsgetränk für die bäuerliche Bevölkerung. Von der mühevollen Arbeit des Weingärtners berichten zahlreiche Werkzeuge und Geräte.

An den bäuerlichen Geräten wird deutlich, welch grundlegender Wandel sich in der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten vollzogen hat. Die Weideglocken der Kühe sind weithin verstummt, Pferd- und Ochsengespann gehen nicht mehr vor dem Pflug, die hölzernen Pflüge und Eggen sind durch eiserne ersetzt.

Einzelne unserer Exponate sind Urahn und Vorläufer einer der modernen Maschinen, die heute dem Bauern die schwere Arbeit erleichtern.

Flachs und Weben

Spinnrad
Spinnrad

Der Flachsanbau spielte für die Herstellung von Stoffen und Kleidung für den täglichen Gebrauch eine wichtige Rolle. Die anspruchslose Pflanze gedeiht auch auf kargen Böden. So wurde in den meisten landwirtschaftlichen Betrieben als Nebenerwerb auch Flachs angebaut. Riffeln und Hecheln, Kunkel, Spinnrad und Garnhaspel, Geräte zur Hanf- und Flachsverarbeitung, zum Spinnen und Weben erinnern an das früher weitverbreitete Hausgewerbe.

Erst im 20. Jahrhundert wurde dieses durch die industrielle Fertigung verdrängt. Im Winter wurde der Flachs in den Spinnstuben versponnen. Beim Weben auf dem Handwebstuhl wurde schließlich der fertige Stoff hergestellt.
Nach Art der Webtechnik unterschied man verschiedene Stoffbindungen. Das belegt der imposante, aus dem 18. Jahrhundert stammende Handwebstuhl.






Alltagskultur

Himmelbett der Barbara Sickin
Himmelbett der Barbara Sickin

Die Sammlung der Alltagskultur umfasst die Zeugnisse der historischen Lebenswelt in der Region. Hausrat aus unedlen Metallen, Holz, Leder, Stoff u. v. m. sind hier vereint. Von den bäuerlichen Möbeln ist das mit „Barbara Sickin, 1838“ gezeichnete Himmelbett mit seiner grün-roten Ranken- und Blumenmalerei eins der schönsten Stücke. Auch die bemalten Schränke stehen ihm nicht nach.

Truhen, die ursprünglich zur Aufbewahrung von Kleidern und Wäsche dienten, ein schwerer Tisch und geschnitzte Stühle vervollständigen die Schau bäuerlicher Möbel. Demgegenüber stammen die Schränke im Stil der Renaissance und ein weißer Empire-Kachelofen aus dem Schloß Mühlhausen.

In das 18. Jahrhundert ist ein Hammerklavier zu datieren, das ein intarsienverziertes Gegenstück im Bonner Beethovenhaus hat.

Auch die mit Spiel und Freizeit verbundenen Lebensbereiche lassen sich entdecken:
Beeindruckende Puppen, das schön geschnitzte und bemalte Schaukelpferd sowie altertümliche Schlitten und Schlittschuhuntersätze gehörten einmal Familien aus Mühlacker.

Wechselnde Sonderausstellungen und ein reichhaltiges Veranstaltungsangebot ergänzen die Inhalte und werfen ein Licht auf aktuelle Themen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Aktuelle Ausstellungen

Momentan findet keine Sonderausstellung statt.

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